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Stilvoll einschlafen

24.08.2021 ANDREA ESCHBACH, Journalistin

Schlafzimmer-Trends – Das früher gerne stiefmütterlich behandelte Schlafzimmer, das nicht selten als Abstellort für Koffer und Staubsauger herhalten musste, wird heute wieder ganz bewusst und vielfältig möbliert. Protagonisten sind neben dem Bett auch dekorative Kleinmöbel wie Beistelltischchen und Konsolen.

Klarer Hauptdarsteller im Schlafzimmer ist das Bett. Der Schweizer Hersteller Reseda hat neu das Bett «Re-Sferico» im Programm. Das Design von Daniel Gafner überzeugt mit abgerundeten Ecken und markanten Füssen. Passend dazu hat der Zürcher Designer eine Holznagelleiste entwickelt, an der sich Kleider, Leuchten oder auch ein Hängekissen aufhängen lassen. Letzteres dient als Kopfstütze hinter dem Bett, wenn gemütlich gelesen oder ein Film geschaut werden möchte. Der deutsche Hersteller Zeitraum setzt mit dem Entwurf «Eclair» ganz auf Feminität: Britta Nehrdich zeichnete das Bett mit sanften Konturen. Die minimalistische Rahmenkonstruktion umfasst die aufliegende Matratze, das Fussteil erhebt sich mit einem Schwung. Die komfortablen Polsterkissen funktionieren als Kopfstütze zum Lesen im Liegen oder als formstabile Rückenlehne beim aufrechten Sitzen.

Bett «Eclair» Bett «Tufjord»

Bett «Eclair» von Britta Nehrdich für den deutschen Hersteller Zeitraum. Bett «Tufjord» von Ikea. (v.l.n.r.)

Auch bei «Tufjord», einem Entwurf von Ikea, tragen die gerundeten Formen des Kopfteils zur Entspannung bei und machen Faulenzermorgen im Bett noch gemütlicher. Ganz mondän präsentiert sich Luca Nichettos Entwurf «Andes» für den österreichischen Hersteller Wittmann – eine flauschige Ruheinsel, die auf einer eleganten Metallstruktur zu schweben scheint. «Andes ist wie eine Hülle, die die Matratze umfängt. Kopfhaupt und Bettbasis sind eine homogene Einheit», sagt der italienische Designer zu seinem Entwurf. 

Praktische Container und Bänke

 

«BM0488S Table Bench» von Carl Hansen & Søn, designt von Børge Mogensen. Konsole «Museum NM&.045» von String Furniture. (v.l.n.r.)

Mit stilvollen Accessoires, Textilien und Kleinmöbeln wird es um das Bett herum noch schöner. So hat String Furniture die kleine weisse Konsole «Museum NM&.045» im Gepäck. Die Regalkonsole aus Aluminium wurde ursprünglich von TAF Studio für das schwedische Nationalmuseum entworfen. Sie macht sich aber auch als Nachttisch gut. Längst ein Klassiker sind die «Componibili Container» von Kartell. Die Möbel aus der Feder von Anna Castelli Ferrieri bestechen durch ihre sanft gerundeten Formen. Neu sind die Container-Schränkchen mit den grossen Grifföffnungen nun auch als «Componibili Bio» erhältlich. Diese Variante wird aus einem natürlichen Material – einer Plastik-ähnlichen Biomasse – hergestellt. Für nordisches Ambiente sorgt die «BM0488S Table Bench» aus massiver Eiche von Carl Hansen & Søn. Die kleinere Version der berühmten Bank von Børge Mogensen mit der charakteristischen gewebten Rattan-Sitzfläche ist ein perfektes Beispiel dänischer Handwerkskunst.

«Componibili Bio» von Kartell «BM0488S Table Bench»

«Componibili Bio» von Kartell aus der Feder von Anna Castelli Ferrieri. «BM0488S Table Bench» von Carl Hansen & Søn, designt von Børge Mogensen. (v.l.n.r.)

Bettwäsche für den frischen Look

Von Mustern bis zu klassischem Uni: Neue Bettwäsche sorgt schnell für einen frischen Look. So wiegen einen bei der «Schlossberg Switzerland Capsule»-Kollektion exotisch anmutende Palmblätter in den Schlaf: Die Bettwäsche «Leaf» aus feinem Satin-Organic stammt aus der Feder der Jungtalente Hanna Egger und Laura Schwyter. Ihr Entwurf ist Teil des Projekts «Somnia», mit dem der Textilexperte Nachwuchs-Designer der Hochschule Luzern fördert.

Bettwäsche «Luven» Hängekissen aus Samt

Bettwäsche «Luven» von Claudia Caviezel für Atelier Pfister. Die von Gafner designte Holznagelleiste, an der sich Kleider, Leuchten oder auch ein Hängekissen befestigen lassen. (v.l.n.r.)

Claudia Caviezel hat für Atelier Pfister die Perkal-Bettwäsche «Luven» entworfen. Für die Textildesignerin steht das organische, natürliche Design der Bettwäsche mit seinen überdimensional grossen Farbflecken für die Schweizer Natur, für grüne Wiesen und Entspanntheit. Und wo wir schon beim Thema Textilien sind: Betten ohne Kissen oder Plaid fehlt es schnell mal an Gemütlichkeit. Isabel Bürgin bringt mit der Baumwolldecke «Pacoco» schillernde Töne ins Spiel. Die Textildesignerin kombiniert dafür bei Kolorit 6 die Farben Grün, Weiss, Gelb und Blau – inspiriert sind die Entwürfe von Schweizer Krankenhausdecken. Ganz luxuriös einkuscheln kann man sich auch in die Mohairdecken von Anna Saarinen. Die in Zürich ansässige Gestalterin fertigt in Finnland aus dem flauschigen Vlies der Angoraziegen federleichte und doch extrem wärmende, von Hand gewobene Decken.

  

Mohairdecke der in Zürich ansässigen Gestalterin Anna Saarinen.

Extravagant und verspielt oder japanisch-schlicht

Vorhänge im Schlafzimmer sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Ein besonders elegantes Exemplar stammt vom Langenthaler Unternehmen Création Baumann. Der Vorhang «Ella» aus der Kollektion «Joy of life» ist von der Mode inspiriert. Auf einer Tüllgrundlage tanzen längliche Pailletten. Wer es lieber schlicht mag, wählt die von japanischen Schiebewänden inspirierten Rollos von Wood & Washi. Das niederländische Label entwirft aus traditionellem japanischem Papier, gefertigt aus den Fasern des Maulbeerbaums, und aus Holz oder Aluminium einen Sichtschutz, der das Tageslicht diffus in den Raum streut, ohne zu verdunkeln.

 

Vorhang «Ella» aus der Kollektion «Joy of life» des Langenthaler Unternehmens Création Baumann.

Für einen warmen und weichen Tritt beim Aufstehen sorgt ein Teppich. Das Modell «Coco Rug» des deutschen Herstellers Nomad mixt nomadische Ästhetik mit nachhaltiger Herstellung: Er ist aus gewebten Schaffellresten gefertigt, samtig weich und mit verspielten Fransen versehen. Seinen Namen verdankt der Teppich dem legendären «Coco Chanel»-Kostüm, seine Oberfläche ähnelt einer Tweedstruktur.

Spiegel «Twin» Standspiegel «Nimbe»

Spiegel «Twin» von Michele di Fonzo. Standspiegel «Nimbe» von Marie-Aurore Stiker-Metral für Ligne Roset. (v.l.n.r.)

Ein Spiegel vergrössert jeden Raum optisch. Die junge Designerin Marie-Aurore Stiker-Metral hat für Ligne Roset den femininen Standspiegel «Nimbe» entworfen. Der matt beige-rosa lackierte Stahlrahmen bietet eine Ablage im unteren Bereich, in dem sich wunderbar Schmuck unterbringen lässt. Auch der Spiegel «Twin», ein Entwurf von Michele di Fonzo für Frag, ist so «sophisticated» wie sinnlich. Er kombiniert einen rechteckigen Spiegel mit einem ovalen Messingrahmen und bringt damit einen 50er-Jahre-Touch ins Schlafzimmer.